Operette von Leo Fall, Text von Rudolf Schanzer und Ernst Welisch
uraufgeführt Wien 1923

Handlung:

Erster Akt

Im Gasthaus „Zum Musenstall“
Madame Pompadour, bekanntermaßen Mätresse des Königs, eilt der Ruf voraus, nicht nur die schönste Frau Frankreichs zu sein, sondern auch einen sehr lockeren Lebenswandel zu führen. Die Bürger von Paris jedenfalls mögen sie wenig und lechzen geradezu nach den spöttischen Versen des Dichter Calicot.  Gerade jetzt während der Karnevalszeit lässt er im „Musenstall“ ettliches los.
Weil sich die Pompadour auf einem Hofball langweilte, hat sie sich mit ihrer Kammerzofe Belotte heimlich entfernt. Sie sucht gut verkleidet den „Musenstall“ auf. Hier soll ja immer eine prächtige Stimmung herrschen und ein amouröses Abenteuer willkommen sein.
Beide wissen nicht, dass heute auch Polizeiminister Maurepas anwesend ist. Er mag die Pompadour wegen ihres großen Einfluß auf die Staatsgeschäfte nicht und war den beiden gefolgt und hofft, sie hier in einer verfänglichen Situation zu ertappen, um sie beim König anschwärzen zu können.
Auch Graf René, ein Freund des Dichters Calicot ist im „Musenstall“ auf ein galantes Abenteuer aus. Er, Calicot und die beiden Damen kommen miteinander ins Gespräch. Alle vier scheinen einander prächtig zu verstehen. Pompadour entdeckt ihren Neider Maurepas, ahnt, was er hier will und trickst ihn aus. Sie erklärt, sie sei in dienstlicher Mission hier, um eine Verschwörung aufzudecken. Da kann ihr Maurepas natürlich nichts anhaben. Er verschwindet. Als er aber gleich wieder mit einer kleinen Polizeitruppe zurückkehrt, und die Marquise auf Calicot und René zeigt, läßt Maurepas diese „Verschwörer“ sogleich arretieren. Zunächst reagieren die beiden entsetzt, sind aber über das Strafmaß  nur noch verblüfft: Calicot soll für das königliche Hoftheater ein Festspiel schreiben und René wird dazu verdonnert, als Leibwache der Pompadour zu fungieren.

Zweiter Akt

Saal im Palast der Pompadour
Mit einem Empfehlungsschreibens ihres Vaters sucht Renés Frau Madeleine die Pompadour auf und zeigt sich verzweifelt: Ihr Gatte ist seit ein paar Tagen spurlos verschwunden. Aus dem Schreiben erkennt die Marquise, dass Madeleine ihre Halbschwester . Sie sichert ihr ihre Hilfe zu. Dass aber René ihr Schwager ist, weiß sie noch nicht.
Polizeiminister Maurepas verfolgt in der Zwischenzeit das Ziel, einen Liebhaber der Pompadour zu entlarven. Jetzt glaubt er, in Calicot den Richtigen entdeckt zu haben. Das lässt er auch gleich seinem König melden. Nachdem er Calicot ein böses Ende prophezeit hat, bekommt es dieser mit der Angst zu tun. Verzweifelt erbittet Calicot von Madame, ihn ja nicht in eine amouröse Versuchung zu führen. Diese kommt dadurch auf den Gedanken, gerade so etwas vorzutäuschen, um Maurepas hereinzulegen. Sie schickt René in ihr Schlafzimmer und verspricht, ihm bald zu folgen. Da trifft sie aber nochmals auf Madeleine. Die zeigt ihr ein Medaillon mit dem Bild ihres Gatten. Die Pompadour erkennt, dass René ihr Schwager und ihr Plan, mit ihm ein Techtelmechtel anzubahnen, zum Scheitern verurteilt ist.
Völlig unerwartet betritt der König das Schlafzimmer, entdeckt René hält ihn für Calicot. Sein Polizeiminister hat gemeldet, dass dieser dort sei. Er befiehlt den vermeintlichen Calicot zu verhaften und innerhalb einer Stunde hinzurichten. Seiner Mätresse wirft er Untreue vor, worauf ihm diese entgegnet, sie werde ihm künftig bei seinen verhassten Staatsgeschäften nicht mehr behilflich sein. Auf ihrem Befehl wird eine Truhe voller Akten in des Königs wieder in dessen Arbeitszimmer getragen. Soll er doch selbst sehen, ob und wie er damit zurechtkommt. In der Truhe hat sich aber der furchtsame Calicot versteckt, als er das Nahen des Königs hörte. Das weiß sie jedoch nicht.

Dritter Akt

Arbeitszimmer des Königs
Der König bereitet das Todesurteil gegen Calicot vor, der nach Angaben des Polizeiministers der Liebhaber der Pompadour ist. Aus der Truhe gezogen, kann der Dichter beide jedoch von seiner Unschuld überzeugen. Die Pompadour hat wieder einmal allen Verdacht abschütteln können. René stellt sie als ihren Schwager vor und erklärt, er habe sich lediglich in ihrem Schlafzimmer umziehen wollen. Der König gibt sich milde und bittet seine Mätresse sogar um Verzeihung, dass er sie falsch verdächtigt hat. Um sie versöhnlich zu stimmen, ernennt er sie gar zur Herzogin.
Den zweiten Verdächtigen kann die Pompadour als Mann ihrer Schwester vorstellen. Alle Zweifel sind wieder einmal beseitigt. Der versöhnte König lässt seine Favoritin von einem jungen Leutnant in ihr Schloss begleiten. Wie unvorsichtig...
Madeleine ist glücklich, dass sie ihren Gatten wieder in ihre Arme schließen kann. Calicot schäkert wieder mit Belotte. Calicot erwartet zudem noch ein ganz unverhofftes Glück: Er erhält ein fürstliches Honorar für ein Festspiel, das er überhaupt nicht geschrieben hat.

Die bekanntesten Lieder:
Die Pom-, die Pom-, die Pompadour ist eine schöne Ha-Ha-Ha
Heut könnt einer sein Glück bei mir machen
Ich bin dein Untertan, dein treuer; für dich geh ich durchs Höllenfeuer
Joseph, ach Joseph, was bist du so keusch?
Mein Prinzesschen du, ich weiß ein verschwiegenes Gässchen