Operette in drei Akten. Text von F. Zell und von Richard Gnenè.

Uraufführung in Wien am 10. März 1877.

Handlung 1685 in Paris:
Marquis de Marsillac macht seinen Neffen Hektor mit der schönen und geistreichen Ninon de l‘Enclos bekannt. Die soll unzählige Liebhaber haben. Nanon, die unnahbare, liebreizende Wirtin vom „Goldenen Lamm“ zeigt er ihr als „Gegenstück“ - als „tugendhafte“ Frau. Nanons Herz gehört ausschließlich dem Tambour Grignan, der in Wirklichkeit der Marquis d‘Aubignè ist und zunächst als Tambour nur ein flüchtiges Abenteuer mit ihr suchte, sie dann aber liebgewann und seine Rolle unentwegt weiterspielt. Nanon liebt ihren „armen“ Grignan so, dass sie kurzerhand ihre Verwandten zur Hochzeit lädt, den Ehekontrakt vorbereitet und den Tambour bei einem seiner Besuche vom Fleck weg heiraten will. Der Marquis windet sich aus dieser missligen Lage, indem er Streit vom Zaun bricht und sich für ein „Duell“ verhaften lässt. Nanon sucht Hilfe bei Ninon, die sie bereitwilligst zum Marquis d‘Aubignè führt, damit er die Befreiung des Tambours betreibt. In ihrer Verwirrung erkennt Nanon ihren Liebsten nicht, er aber ist entzückt von ihrer aufrichtigen Liebe zu ihm als Tambour und liebt sie heftiger noch als zuvor. Aber er bemerkt, dass Hektor sich auffallend um Nanons Gunst bewirbt. Er fordert ihn zum Duell und verwundet ihn. Nanon dringt für ihren Tambour bis zum König vor. Von dem erhält sie ein Begnadigungsschreiben und eilt damit freudig zur Kaserne, Grignan zu befreien. Jetzt merkt sie, dass ihr Tambour der mächtige d‘Aubign ist. Aber auch ihm kann sie helfen, denn er steht unter Anklage wegen seines Duells mit Hektor. Seine Befreiung gelingt, er bekennt vor aller Welt seine Liebe zu ihr und führt sie heim.