aus Boccaccio

Boccaccio
Florenz hat schöne Frauen
die schönste bist du.
Doch höhnst du meine Qualen
und lächelst dazu,
Du kennest nicht die Liebe,
verschmähst die sanften Triebe,
nur Spott und kalte Grausamkeit
sind dir die höchste Lust.
Einst sollst du sehn,
was wird gescheh`n,
wie der verschmähten Liebe Qual
die Brust erfüllt mit Sehnen.
Wie der verschmähten Liebe Qual
mit Weh erfüllt die Brust.

Fiametta
Auch in Florenz sind Frauen
nicht ohne Gefühl.

Boccaccio Ach ja

Fiametta
Wir kennen wohl die Liebe
gefährliches Spiel

Boccaccio Nein, nein

Fiametta
Wenn wir zu scherzen wagen …
verlachen Liebesklagen,
wohnt doch nicht kalte Grausamkeit
in unserer Brust allein.

Boccaccio
Ihr kennt nicht die Liebe

Fiametta
Kommt einst heran
der rechte Mann,
dann nur vermag auch Amors Pfeil
dies Herz der Lieb` zu weih`n,
La, la, wir verschmäh`n nicht sanfte Triebe
und wir kennen wohl die Liebe.
Doch ein Blick, ein schmachtendes Lächeln –
firulin, firulera
Bringt uns nicht gleich Gefahr.

Boccaccio
Es ist wahr, leider wahr
Ihr verschmäht die sanften Triebe. Offenbar
Kennt ihr nicht die Liebe
Ach dein Blick- gibt mir Glück,
mich beseelt dein Lächeln,
Firulin, firulera
Dich lieb ich immerdar.
 
Sprich Florentiner Schöne,
ob hoffen ich kann?

Fiametta
Ob treu du dich bewährest,
darauf kommt es an.

Boccaccio
Willst du gefühllos bleiben,
mich zur Verzweiflung treiben?

Fiametta
Wenn Wahrheit deine Klagen sind,
nur dann erhör ich dich.
Erst lass mich sehn. –

Boccaccio
Stets sollst du sehen. –

Beide
Ob du (ich) in treuer heißer Glut
fühlst wahre Liebe für mich (dich).
ob du (ich) in treuer heißer Glut
fühlst wahre Liebe für mich (dich).

Boccaccio
Es ist wahr, usw.

Boccacio, Fiametta
La, la, wir verschmäh`n nicht die Liebe
Es ist wahr, usw.
 
Ich lieb dich immerdar.