* 30. 6. 1825 in Houdain bei Arras, † 4. II. 1892 fl Paris

Kommt ursprünglich von der Musica sacra, so begann er als Organist an verschiedenen Kirchen von Paris. Mit dem Intermedium „Don Quichotte et Sancho Pansa“ (1848; er trat hier auch als Sänger auf) wechselte er zur leichten Muse. 1851 wurde er Kapellmeister des Thatre national. 1854 eröffnete er die „Folies concertantes“ - ein eigenes kleines Theater am Boulevard du Temple, Im gleichen Jahr, also bereits ein Jahr vor Offenbach, brachte er die ersten Beispiele einaktiger »Musiquettes« heraus. So müsste man ihn eigentlich den Vater der Pariser Operette nennen, doch er stand zeitlebens im Schatten des genialeren Offenbachs. Von den rund 60 seiner Operetten kennt man heute nur noch „Mamsell Nitouche“ (1883). Hervè kam weit herum - über Kairo nach London, wo er seine Laufbahn als Leiter des Empire Theaters beendete. „Mamsell Nitouche“, eines seiner reifen Spätwerke, kann durchaus neben den Musiquettes Offenbachs bestehen. Die Musik ist grazil, rhythmisch beschwingt, melodisch, echt pariserisch, witzig, unterhaltsam, bisweilen durchzogen von einem