Mamsell Angot oder die Tochter der Halle ist eine Operette in drei Akten von Alexander Charles Lecocq.
Text von Clairville, Siraudin und Koning.

Uraufführung: 4. Dezember 1872 am Théâtre des Fantaisies-Parisiennes in Brüssel

Die Männer und Frauen der "Halle" haben Clairette Angot gemeinsam an Kindes Statt angenommen und sie auf einem Pensionat erziehen lassen. Im Pensionat hatte Clairette sich mit einer Mitschülerin, der real existenten späteren Maitresse von Barras, Mme Lange angefreundet.

Clairette unterhält jetzt einen Blumenladen und soll auf Wunsch ihrer Erzieher den Friseur Pomponnet heiraten, obwohl sie ihn im Vergleich zu dem frechen (und ebenfalls real existenten) Straßensänger Ange Pitou etwas langweilig findet. Der Straßensänger Pitou, der sie ebenfalls sehr reizvoll findet, kann leider als armer Teufel nicht ans Heiraten denken. Mehr als eine Affäre kann es also nicht werden, zudem er eine solche auch mit Mme Lange hat.

Pitou ist wegen seiner Spottlieder bekannt und gefürchtet. Nun treten der Finanzier Larivaudière und der Polizist Louchard in Erscheinung. Der reiche Sonderling Larivaudire bietet ihm 20000 Franken, wenn er ein Spottlied auf ihn und seine Geliebte, Mademoiselle Lange, nicht mehr singt. Natürlich geht Pitou darauf ein, und er hat nun Geld genug, Clairette zu heiraten.
Als er sich aber jetzt weigert, das Lied zu singen, da singt es Clairette. Sie will ins Gefängnis, um der Hochzeit mit Pomponnet zu entgehen. Sie wird auch verhaftet. Jetzt wendet der Friseur Pomponnet sich Hilfe suchend an Mademoiselle Lange. Die lässt Clairette zu sich kommen und erkennt in ihr eine Schulfreundin wieder. Auch Pitou lässt sie zu sich rufen. Der verliebt sich in sie, vergisst Clairette und ist bereit, der Lange bei einer Verschwörung zu helfen.

Clairette belauscht beide, ihre Liebe zu Pitou bekommt einen argen Stoß. Sie beschließt, sich zu rächen, und lädt die Männer und Frauen der Halle zu einem Gartenfest ein. Auch Larivaudire, Pomponnet, Pitou und die Lange erscheinen dort. Clairette richtet sie es so ein, dass Pitou und die Lange bei zärtlichem Kosen von den Gästen belauscht, überrascht und ausgelacht werden. Ihre Rachegelüste sind damit befriedigt. Sie gibt Pitou den Laufpass. Der tröstet sich mit der Lange. Clairette reicht dem strahlenden Pomponnet ihre Hand fürs Leben. Lanvaudire aber ist sein Geld und seine Liebste los.