Operette von Edmund Eysler, Text von Moritz West und Ignaz Schnitzer
uraufgeführt: 20. Febr. 1903 in Wien, Theater an der Wien

Handlung: Im 18. Jahrhundert

Der erste Akt spielt , in einer Stadt am Rhein: Auf dem Platz vor dem Stadttor ist einiges los. Man erwartet den Landgrafen aus dem Feld zurück. Die Obrigkeit wirbt neue Gesellen an. Schwudler macht mit seiner Frau Liduschka und dem "wilden Mädchen" Oculi, einer besondere Attraktion, Reklame für seine Schaubude. Schwudler versucht auf den Hofintendanten Naupp einzuwirken, Oculi dem Landgrafen zu empfehlen. Dieser hat nämlich eine Vorliebe für Künstlerinnen, besonders schwärmt er stets für junge Mädchen. Seine Ehefrau, die Landgräfin Lola, hat deshalb schon des öfteren anderen Bewerbern Geld angeboten, damit diese das Interesse der Mädchen auf sich lenkten und somit aus dem Blickfeld des Landgrafen entfernten. Heute allerdings freut sich Lola auf die Heimkehr ihres Mannes. Sie und ihre Hofdamen sich zum Empfang als Offiziere kostümiert.
Einige Burschen sind zur Stadt hergewandert, darunterw auch der Rosengärtner Bruder Straubinger und der desertierte Soldat Bonifaz. Ermüdet von der langen Wanderung schläft Straubinger vor dem Stadttor hin und träumt von seiner alten Liebe Marie. Bonifaz der fürchtet, man können ihn womöglich als Fahnenflüchtigen arrestieren, klaut Straubinger den Ausweis und bewirbt sich mit Erfolg als Rosengärtner. Als Straubinge den Diebstahl merkt, sucht er bei Schwudler eine Anstellung. Schwudler hat auch schon eine Idee: Straubinger besitzt noch immer den alten Ausweis seines Grossvaters, welcher mittlerweile 114 Jahre alt wäre. Straubinger wird als uralten Veteranen verkleidet und dem mittlerweile eingetroffenen Landgrafen vorgeführt. Oculi muss als des Alten "Pflegerin" einspringen, weiß allerdings von dem Schwindel nichts. Ihr Anblick erinnert Straubinger sehr an seine Marie. Der Schwindel klappt: Die Landgräfin gewährt dem "Alten" eine Rente. Der Landgraf gesteht Oculi, die ihm natürlich sehr gefällt, eine Geldsumme zu. Schwudler erhält das Amt als Hofballarrangeur.

Der 2. Akt spielt im Hofgarten. Schwudler merkt schon bald, dass beim Landgraf nicht viel zu holen ist. Er lässt die Landgräfin wissen, dass es ihr Ehemann auf Oculi abgesehen hat. Darauf hin will die Landgräfin Oculi mit Straubinger zu verheiraten. Oculi will aber natürlich vermeintlichen uralten Mann nicht heiraten. Sie sagt, dass sie einen jungen Mann mit dem Namen Straubinger liebe. Straubinger merkt, dass es sich bei Oculi um seine Marie handelt. Natürlich möchte er sie heiraten. Und als er das Lied "Küssen ist keine Sünd" singt, das er einst Marie beigebracht hat, erkennt sie ihn sofort und stimmt der Heirat zu. Alle sind über die plötzliche Meinungsänderung erstaunt.
Der 3. Akt spielt im fürstlichen Wildpark vor einer Hütte. Die Hochzeitsnacht ist vorbei. Trotz der Hochzeit macht sich die Landgräfin noch immer Sorgen, dass ihr Mann weiter hinter Oculi her sei. Sie stellt mit ihren Hofdamen dem Landgrafen nach, um ihn zu erwischen. Die beiden glücklichen Eheleute sitzen inzwischen vor die Hütte am Frühstückstisch. Straubingermöchte er weiterhin den alten Mann spielen, weil er sich ohne richtige Papiere nicht sicher fühlt. Dann aber findet Oculi plötzlich seinen Ausweis. Bonifaz hat den wegen seines schlechten Gewissesn heimlich zurückgebracht hat. Erfreut legt Straubinger seine Kleidung ab. Die Landgräfin amüsiert sich über diese plötzliche Verwandlung, während ihr Gatte von den Hofdamen erwischt wird, wie er sich heimlich zur Hütte schleicht.

Die bekanntesten Lieder:
In München eine Kellnerin (Auftrittslied der Titelfigur)
Man nennt das wilde Mädchen mich (Auftrittslied der Oculi)
Küssen ist keine Sünd’ bei einem schönen Kind (Walzerlied)
O süße Sommernacht (Walzerlied)
Vierblättriger Klee (Terzett)