Komische Oper in drei Akten nach Shakespears gleichnamigem Lustspiel von Hermann Salomon Mosenthal
uraufgeführt am 9. März 1849 in Berlin

Handlung: Anfang des 17. Jahrhunderts in Windsor

1. Akt
Die Nachbarinnen Frau Fluth und Frau Reich bemerken, daß sie beide gleichzeitig einen gleichlautenden Brief von Sir John Falstaff erhalten haben.Sie wollen dem dicken Fettwanst eins auswischen.
Ihre Männer kommen mit zwei Liebhabern der Tochter Anna Reich heim, wobei es besonders Herr Fluth eilig hat, zu seiner Frau zu kommen, da er sehr eifersüchtig ist. Anna liebt den jungen, leider armen Fenton und will von den mitgebrachten Freiern nichts wissen. Die haben sich, der eine bei der Mutter, der andere beim Vater, lieb Kind gemacht.
Frau Fluth hat Sir Falstaff zu einem Stelldichein eingeladen. Als der aufgeblasen und siegessicher erschienen ist und gerade seine Liebeserklärung abläßt, meldet Frau Reich die Rückkehr Fluths. Der Fettsack wird in einen Wäschekorb gezwängt und mit schmutzigen Kleidern zugedeckt. Zwei Knechte erhalten den Auftrag den Wäschekorb in einen Wassergraben zu leeren. Herr Fluth, rasend vor Eifersucht, stürmt am Korb vorbei in`s Haus, und durchsucht es bis in den letzten Winkel, findet natürlich nichts und wird von den Nachbarn verspottet. Seine Frau spielt die gekränkte und droht, sie wolle sich scheiden lassen.

2. Akt
Sauer über das unfreiwillige Bad hockt Falstaff in der Kneipe. Da erhält er erneut eine Einladung von Frau Fluth. Seine Laune bessert sich schlagartig. Die Kneipe füllt sich. Falstaff säuft alle unter den Tisch. Dabei erzählt er dem ihm als Herr Bach vorgestellten Herrn Fluth sein Abenteuer und natürlich auch vom neuen Stelldichein.
In Reich`s Garten schmachten währendessen die ungeliebten Freier unter Anna`s Fenster. Da erscheint Fenton. Die beiden anderen verstecken sich. Fenton bringt Anna ein Ständchen. Die tritt auf. Die beiden Versteckten erleben ihre Niederlage.
Falstaff ist zum Stelldichein erschienen. Er wird natürlich wieder mit der Nachricht unterbrochen, daß Herr Fluth naht. Im Nebenzimmer wird er in Frauenkleider gesteckt. Fluth sieht den zufällig durchs Zimmer getragenen Wäschekorb, sticht rasend vor Eifersucht mit dem Degen hinein. Während er ihn durchwühlt, wird ihm Falstaff als "Mutter Klatsch", eine alte Muhme, vorgestellt. Er wird sie hinaus, ohne Falstaff zu erkennen.

3. Akt
Vielschichtige Pläne: Die versöhnten Ehepaare wollen Falstaff gemeinsam einen Denkzettel geben. Zur mitternächtlichen Stunde soll er in den Wald gelockt und dort von Vermummten gezwackt werden. Die beiden Reichs wollen Anna in der Waldkapelle trauen lassen. Jeder natürlich mit dem von ihm favorisierten "Schwiegersohn". Anna selbst will das ausnützen und Fenton heiraten.
Mitternacht: Falstaff kommt zum Stelldichein. Tiere, Mücken, Elfen Gnome umtanzen ihn und plagen ihn. Endlich erlösen ihn die Ehemänner. Er wird kräftig ausgelacht, dann wird ihm verziehen. Anna hat zwischenzeitlich ihre beiden Liebhaber ausgetrixt und Fenton geheiratet. Auch ihr wird verziehen. Falstaff wird zur Hochzeit eingeladen.

Die schönsten Lieder:
Als Büblein klein an der Mutter Brust
Fasst ihn, Geister
Horch, die Lerche singt im Hain
In einem Waschkorb? / Wie freu' ich mich
Nein, das ist wirklich doch zu keck!
Nun eilt herbei, Witz, heit're Laune